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Kosten-Nutzen-Analyse

Ausgangssituation: Ein fiktiver Staat* verpflichtet alle Ärzte und Krankenhäuser, sich online an eine IT-Infrastruktur anschließen zu lassen. Insgesamt müssen 200.000 Praxen und Krankenhäuser bis Ende des Jahres angeschlossen sein. Mitte des Jahres sind nur 25.000 Anschlüsse verlegt. Es gibt 100 IT-Unternehmen, die diese Anschlüsse verlegen dürfen.

Das Soll-Szenario sieht so aus: Wenn jeder dieser Unternehmen zwei Serviceteams stellt und diese bis Ende 2018 Zeit haben, müssen 7 Anschlüsse pro Tag verlegt werden. Für den Besuch in einer Praxis haben die Teams 51 Minuten Zeit. Viele eher brauchen die Serviceteams aber mehr Zeit inklusive Anfahrt, Verlegung der Leitungen, Installation der notwendigen Software, Testen der Funktionalität und Einweisung des Praxisinhabers. Bei einer realistischen Betrachtung schaffen die Teams also zwei Anschlüsse pro Tag. Das würde bedeuten, dass die Praxen und Krankenhäuser nicht bis Ende dieses Jahrs, sondern im April 2020 angeschlossen wären. Soviel zur Realisierbarkeit der Telematik bzw. der Einhaltung der Zeitvorgabe.

Kommen wir nun zu den Kosten für einen Psychotherapeuten bei einer Entscheidung für Nutzung der Telematikinfrastruktur. Ungeachtet dabei bleiben die Anschaffungskosten der technischen Geräte und die Kosten für den Anschluss. Gehen wir davon aus, dass ein Psychotherapeut 85.000 Euro Umsatz pro Jahr habe.

Wenn er sich an die Telematik anschließen lässt, muss er jedes Quartal 3 Stunden Telefonate mit der IT-Hotline führen und kann in dieser Zeit keine Patienten behandeln. Er verdient 89,60 € pro Therapie-Sitzung. Wenn er darauf “verzichtet“, sich an die Telematik anschließen zu lassen, wird sein Honorar um 1% pro Jahr gekürzt.

Option 1 mit Telamatik: Der Psychotherapeut macht 1075,20€ Verlust.

Option 2 ohne Telematik: der Psychotherapeut hat einen Mehrgewinn von 1075,20€ und muss 850€ an Strafe zahlen. Daraus ergibt sich ein Gewinn von 225,20€ pro Jahr.

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