Umsetzbarkeit der Telematik
Was bedeutet der Beschluss über die Einführung der Telematikinfratstruktur für den Endverbraucher, für die Krankenkassen, für die Behandler? Eines ist klar: hohe Kosten! Auf der Seite der Interessenvertretung von Innungskrankenkassen auf Bundesebene (IKK e.V.) läuft eine eGK Kostenuhr. Die Kostenuhr zeigt, was die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte und der Telematikinfrastruktur die gesetzlichen Krankenkassen bisher an Geld gekostet hat. Und die Uhr läuft weiter, momentan kommen jede Minute 2000€ dazu.
Zu den Kosten, die durch die Telematikinfrastruktur entstehen, kommt der Zeitfaktor hinzu, der die Umsetzbarkeit in Frage stellt. Es wird ein Ärztemangel bekundet, das ist keine Neuheit. Durch die Einrichtung und Wartung der Telematik muss mehr Zeit aufgewendet werden, als vorgegeben wird. Dazu kommen technische Schwierigkeiten, ein durchtrenntes Internetkabel oder eine defekte Gesundheitskarte. All das kostet Zeit. Zeit, die Ärzte nicht haben und die auch noch auf Kosten der Patienten geht. Die Bundesärztekammer Berlin hat das Institut für Demoskopie Allensbach beauftragt, ein Stimmungsbild der Ärzteschaft über den Einsatz der Telematik einzuholen. Ergebnisse besagen, dass 58% der Ärzte davon überzeugt sind, dass der Einsatz der Telematik für den einzelnen Arzt hohe Kosten bedeutet. Es wird erwartet, dass spezifische EDV-Kenntnisse und Vertrautheit mit den gesetzlichen Bestimmungen, v.a. im Bereich des Datenschutzes erforderlich sind. Die Mehrheit erwartet nicht, dass sich die Telematik positiv auf die Kostenentwicklung im Gesundheitswesen auswirkt.